GESCHICHTE DER JUDEN IN BREISACH

Dreimal in siebenhundert Jahren haben Juden in dieser Stadt gelebt, gelitten und gebetet: „Sei nur in Gott getröstet, mein Geist; denn meine Hoffnung kommt von ihm. Nur er ist Fels und Rettung mir; nein, stürzen werd‘ ich nicht. Mein Heil und meine Würde ist bei Gott; mein Schutzfels, meine Zuversicht ist er.“

Vor 1301 – 1349

Vor 1301 – 1349

Nur Kaufleuten erlaubte ein 1185 zwischen dem Basler Bischof Heinrich und König Heinrich V. geschlossener Vertrag die Ansiedlung auf dem Breisacher Berg.

Smariant der Jude von Breisach unser Bürger“ und seine Söhne, sein Nachbar Salmann von Bern, Viveli, Löwe und Gutela: Unabgesondert von ihren christlichen Nachbarn genossen auch jüdische Geschäftsleute dieses Vorrecht und wohnten dreißig Jahre vor dem gewaltsamen Ende ihrer Gemeinde auf dem mons brisiacus.

1376 – 1424

Abt Ludwig und der Konvent des Klosters Pairis verkaufen dem „weisen und bescheidenen Juden“ Vivilkind am 1. Februar 1376 für 125 Goldgulden das auf dem Breisacher Berg gelegene Haus zum Löwen, das an der Ostseite der heutigen Radbrunnenallee stand und an den „vicus Leonis“ stieß.

1638 – 1940

Marx Schnatticher, Nathan Ulmo und die Stammväter der Breisacher Familien Günzburger, Geismar und Wormser waren die ersten Juden, die sich nach der Eroberung der habsburgischen Festung Breisach durch den in französischem Sold stehenden Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar im Dezember 1638 in der 1648 an Frankreich abgetretenen und erst 1700 an Österreich zurückgegebenen Stadt niederließen.

Gedenkbuch

Seit der Gründung 1999 hat sich der Förderverein auf die Suche nach den Opfern der nationalsozialistischen Gewalt unter den Breisacher Juden begeben und dabei Unterstützung von den jüdischen Familien weltweit erfahren.